Game&Watch: Super Mario Bros. Super Mario's Handheld-Debüt

Zum 35. Geburtstag der Super Mario-Reihe veröffentlich Nintendo ein Game & Watch mit den ersten beiden Super Mario Bros.-Teilen sowie einer Ball-Neuauflage mit Mario als Hauptdarsteller. Schmerzlich vermisst wird jedoch das originale Super Mario Bros. Game & Watch, das bei so einer Gelegenheit unverständlicherweise nicht mitberücksichtig wurde. Grund genug einen Blick auf einen der abwechslungsreichsten Titel der Game & Watch-Reihe zu werfen.


 

Plattform: Game & Watch
Serie: New Wide Screen
Hersteller: Nintendo
Spieler: 1
Erschienen: 8. März 1988

 


Die Verpackung

Das Cover vom Super Mario Bros. kam im typischen Game & Watch Layout daher. Während links Mario ohne Rumpf in seiner typischen Jump-Pose vor dem babyblauen Hintergrund den Platz des Hauptdarstellers einnimmt, zeigt der actionlastige rechte Teil Mario wie er über Plattformen, die aus 4 Elementen bestehen, springt. In der Hand hält er einen kleinen Starman, während er von Kugel Willi und Lakitu angegriffen wird. Im Hintergrund sieht mach mächtige Bergspitzen, deren Gipfel von Wolken umwunden sind. auf einer solchen befindet sich auch eine graue Festung. Was es wohl damit auf sich hat? Auf der Rückseite der Verpackung findet sich wie üblich einfach eine Abbildung des kleinen Geräts.


Das Spiel

Auslöser für Super Marios erstes mobiles Abenteuer ist natürlich Prinzessin Toadstool, die einmal mehr von Bowser, dem König der Koopas, gekidnappt wurde. Marios Aufgabe ist es 8 gefährliche Welten zu überstehen und die Prinzessin zu retten und damit auch den Frieden ins Pilzkönigreich zurückzubringen.

Im Gegensatz zu den meist statischen Spielabläufen von Game & Watches offenbart sich Super Mario Bros. als echtes Jump n’Run. Mit den vier Richtungstasten (bezeichnet als Controller) wird Mario in die gewünschte Richtung gelenkt, der Jump-Button sorgt für den Einsatz der Sprungkraft. So hüpft und rennt Mario von Plattform zu Plattform, immer bemüht den Sturz ins Wasser zu verhindern. Da die meisten Stages über Autoscrolling verfügen, kann dieses Unterfangen schon einmal hektisch werden. Hinzu kommen noch Hindernisse, welche einen zu langsam agierenden Mario am linken Bildrand zu zerquetschen drohen. In den meisten Levels gilt es eine vorgegebene Distanz zu absolvieren, für Abwechslung sorgen jedoch auch bildschirmgrosse Abschnitte, die unter Zeitdruck bewältigt werden müssen.

Insgesamt 8 Welten liegen zwischen Mario und dem Aufenthaltsort der Prinzessin. Am Ende eines jeden Abschnitts gilt es eine Illusion von Peach am Ende des Levels zu erreichen, welche ihm den Weg zum nächsten Gebiet weist. Die Prinzessin war es auch, welche für Mario hilfreiche Items in den Abschnitten zurückliess. Dazugehört ein 1up-Pilz, der Mario ein zusätzliches Leben verschafft, sowie Starman, der für 10 Sekunden Unverwundbarkeit sorgt.

Letzterer erscheint jedoch erst ab dem zweiten Durchgang, nach dem Absolvieren aller 8 Welten. Dann tauchen nämlich auch die Gegner auf. Erst gibt sich Bullet Bill aka Kugel Willi die Ehre, in dem er jeweils auf einer der drei Ebenen über den Bildschirm rauscht, ab der dritten Runde gesellt sich auch noch Lakitu dazu, der mit Hämmern nach Mario wirft. Insgesamt 9 Durchgänge (und damit 72 Welten) gilt es zu bewältigen, um das Spiel komplett abzuschliessen.

An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Abschnitte, ergänzt mit dem jeweiligen Artwork aus der Anleitung:


Welt 1: Canyon

Der gemächliche Auftakt ins Spiel macht euch mit den Spielmechaniken vertraut, lässt euch Plattformen auf allen Ebenen erklimmen, ohne dass grössere Gefahren droht.


Welt 2: Gym

Bereits im zweiten Abschnitt wird es etwas anspruchsvoller. Die Sprünge um die kreuzförmigen Hindernisse müssen genau getimt werden, wer sich zu viel Zeit lässt droht am linken Bildrand zerquetscht zu werden.


Welt 3: Burning Room

Welt 3 besteht nur aus einem einzigen Raum. Während euch ein Zeitlimit im Nacken sitzt, gilt es die beiden rotierenden Feuerbalken unbeschadet zu passieren und die Illusion Prinzessin Toadstools zu erreichen.


Welt 4: Channel

Durch eine Röhre macht ihr in der 4. Stage einen Abstecher ins kühle Nass. Unter Wasser kann sich Mario in alle Richtungen bewegen, auch hier ist die grosse Gefahr von einer Wand zerquetsch zu werden.

Dieses Level habe ich für Super Mario Maker auf der WiiU originalgetreu nachgebaut. Wer es nachspielen will, kann dies unter folgendem Code tun: 7D19-0000-0084-71F1


Welt 5: Hop

Dank der zahlreichen Hindernisse fühlt sich Welt 6 stellenweise an wie ein Hürdenlauf. zusammen mit den schmalen Plattformen sorgen sie dafür, dass ihr aus dem Hopsen fast nicht mehr rauskommt.


Welt 6: Beam

Wie zuvor Welt 3 besteht auch die sechste Stage nur aus einem Raum mit einem Zeitlimit. Es gilt die drei beweglichen Plattformen emporzuklettern um zur Prinzessin zu gelangen.


Welt 7: Maze

Das verzwickte Leveldesign versucht euch immer wieder in eine Sackgasse zu locken und Mario einzuklemmen. Erstmals werdet ihr hier auch zu einem Sprung nach links genötigt, was mir damals nach hunderten Rechtssprüngen leichte Probleme brachte.


Welt 7a: 3 Choice

Am Ende von Welt 7 gelangt ihr zu einer Art Warpzone. Aus 3 Röhren gilt es die richtige zu erwischen um in die 8. Welt zu gelangen. Nehmt ihr die falsche, müsst ihr nochmals einen Teil von Welt 7 absolvieren und anschliessend nochmals versuchen den richtigen Weg zu nehmen.


Welt 8: Burning Road

Den Abschluss bildet die Burning Road. Und diese macht ihrem Namen alle Ehre: der ganze Weg ist gepflastert mit rotierenden Feuerbalken. Raum für Raum gilt es den brennenden Objekten auszuweichen und heil an den rechten Bildschirmrand zu gelangen. Schafft ihr es über die gesamte Distanz, so habt ihr Bowser endgültig aus seinem Schloss vertrieben und Prinzessin Toadstool gerettet.

Abschliessend kann festgehalten werden, dass Super Mario Bros. eines der abwechslungsreichsten und unterhaltsamsten Titel der gesamten Game & Watch-Reihe ist. Die unterschiedlichen Stages bringen das Mario-Feeling trotz aller technischen Limitationen gelungen in das Handheldformat und dürfte auch Leuten gefallen, welche von den sonst oftmals eher monotonen Geschicklichkeitsspielen etwas abgeschreckt werden.


Ausführungen

Super Mario Bros. wurde im Gegensatz zu vielen Game&Watch-Titeln leider nie im Rahmen der Game & Watch Gallery oder anderen Spielesammlungen neu aufgelegt. Dadurch bleibt nur der Griff zum einem Game& Watch. Doch Super Mario Bros. existiert immerhin in 4 verschiedenen Ausführungen. Die am häufigsten Verbreitete ist die hier vorgestellte Widescreen-Version von 1988. Tatsächlich erschien das Spiel jedoch erstmals bereits 1986 im Rahmen der Crystalscreen-Reihe. Das durchsichtige Display setzte bei der Darstellung auf wesentlich weniger Details und selbst Mario war kaum als solcher zu identifizieren.

Bereits 1987 erschien die aufgewertete Variante – allerdings nur als limitierte Special Edition und exklusiv in Japan. Insgesamt 10’000 Gewinner des F-1 Grand Prix-Turniers, einem Rennspiel für das Famicom Disk System, erhielten diese seltene Version, verpackt in einer Diskun-Hülle.

Bild von suppermariobroth.com

Nach dem Release als Widescreen-Edition dauerte es nochmals 10 weitere Jahre, bis 1998 das Spiel nochmals neu aufgelegt wurde. Diesmal im Rahmen der Nintendo Mini Classics, auch bekannt als Key Chain-Serie. Insgesamt 10 Game & Watch-Spiele wurden im Mini-Format neu aufgelegt. In einem kleinen silberfarbenen Gehäuse könnte das Spiel fortan auch als Schlüsselanhänger genutzt werden.


Seppatoni & Super Mario Bros. Game & Watch

Zum diesem Spiel habe ich eine ganz besondere Verbindung: Es war mein aller erstes eigenes Videospiel und damit der Einstieg in die bunte Welt der Videospiele. Wann und wo ich es genau erhalten hatte kann ich nicht mehr sagen. Es dürfte Ende der 80er oder spätestens 1990 gewesen sein, als das Gerät als Geschenk in meinen Besitz gelange. Zeitgleich erhielt meine Schwester das Game&Watch Donkey Kong Jr.

Die ganze Familie spielte fleissig mit den beiden Geräten, wobei mich Mario natürlich besonders faszinierte, da ich auch den NES-Titel bereits angespielt hatte. Stunden verbrachte ich mit dem Gerät, immer auf der Jagd nach der Prinzessin. Meine persönliche Bestleistung war damals das Erreichen des dritten Durchgangs mit Lakitu. Was mir jedoch nie gelungen ist, was das Einsammeln eines Starmans. Zwar ist er einmal erschienen, mein Versuch ihn einzufangen endete jedoch mit einem Sturz ins Wasser.

Sein Ende erlebte das Gerät leider, als ich in meinem jugendlichen Leichtsinn das Spiel gefrustet auf die Couch warf. Beim nächsten Blick war das Display hinüber, die Darstellung der einzelnen Elemente war nicht mehr vorhanden. Fortan spielte ich verstärkt Donkey Kong Jr. oder ein namenloses LSC-Spielchen, von dem mir vor allem die piepsigen Musikstücke (An den Ufern des Mexico Rivers und ein bekanntes Klassisches Stück) in Erinnerung blieben. Jahre später ergatterte ich online ein endlich wieder ein Exemplar von Super Mario Bros., das auch heute immer mal wieder zu einem nostalgischen Trip ins Pilzkönigreich einlädt.