Das ACMI, kurz für dessen frühere Bezeichnung Australian Centre for the Moving Image, ist ein Museum zur Screen Culture, die neben Film und Fernsehen auch Kust und natürlich Videospiele umfasst. Zur Sonderausstellung zum Untitled Goose Game hatte ich bereits ein paar Zeilen verfasst, natürlich wollte ich mir aber das Herzstück, The Story of the Moving Image, ebenfalls nicht entgehen lassen.
Bereits im Eingangsbereich des Museums wird der Besucher von zahlreichen Memorabilien aus der Geschichte der bewegten Bilder in Empfang genommen. Beim Betreten der Ausstellung gibt es eine sogenannte Lens überreicht. Die runde Kartonscheibe mit integriertem Chip kann an den verschiedenen Ausstellungsstücken gescannt werden. Mittels individuellem Code können erweiterte Informationen zu den gesammelten Stationen später auch zu Hause abgerufen werden.
Wie die Bilder Laufen lernten
Wie es der Name vermuten lässt, nimmt euch die Ausstellung mit auf eine Zeitreise durch die Evolution der bewegten Bilder. Von antiken Schattenspielen und ersten Projektionen über den Aufstieg der Videospiele bis hin zu einem Ausblick, was die Zukunft des Mediums noch alles bereithalten könnte, bietet das Museum eine faszinierende Reise durch Geschichte, Länder und Kulturen.
Techniken, Methoden oder Kameras und Abspielgeräte werden an verschiedenen Stationen erklärt und näher gebracht. Wie haben sich Räumlichkeiten und TVs im Laufe der Jahrzehnte entwickelt, oder betätigt euch interaktiv und ordnet beispielsweise legendäre Zitate den zugehörigen Kinofilmen und Serien zu.
Auch Stop-Motion-Filme waren natürlich präsent. Neben vieler Infos und Requisition zum Lego Movie, gab es eine Sonderausstellung zu Making Memoir of a Snail. Die Tragikomödie aus australischer Produktion feierte im Juni 2024 auf Filmfestspielen sein Debüt, wurde von Kritikern gefeiert und kam im Herbst zu seiner Kinopremiere.
Games Lab Presented by Big Ant Studios
Natürlich wurde auch den Videosspielen ein grosser Teil der Ausstellung gewidmet. Präsentiert vom in Melbourne ansässigen Enwickler Big Ant Studios, gab es mit Games Lab eine weitere in der Ausstellung integrierte Ausstellung. Bereits zuvor passierte man aber ein Zoetrop, das dem Indie-Hit Cuphead gewidmet war. Durch das flackernde Licht werden die zahlreichen Figuren zum Leben erweckt und tanzten auf dem Turm. Leider kann der Effekt durch Kameras nicht adäquat wiedergegeben werden, hier ein Video das dem Gezeigten noch am nächsten kommt:
Zurück zu Games Lab: Anhand eines Zeitstrahls wird die Entwicklung der Videospiele dargestellt. Schritt für Schritt von ersten Versuchen und Geräten, der Schritt zu den Heimkonsolen bis zum Erreichen des Mainstreams. Zahlreiche Controller und andere Eingabegeräte umrahmten daneben einen Screen, welcher das Untitled Goose Game zeigte. Natürlich war der lokale Tophit auch hier anspielbar, zusammen mit dem ebenfalls von House House Games entwickelten Titel Push Me Pull You.
Auch Freunde von Retro Gaming kamen auf ihre Kosten. Street Fighter II, Ms. Pac-Man oder auch Dragon’s Lair können von den Besuchern auf den entsprechenden Automaten gezockt werden, das ebenfalls vorgestellte Gerät zu The Simpsons hingegen war zu dieser Zeit leider nicht vor Ort.
Ein weiterer Teil wird Spielen gewidmet, welche das häusliche Leben widerspiegeln. Witch Beam’s Unpacking oder Kalonica’s Apartment luden hier zum Anspielen. Auch dem Thema Virtual Reality wird ein Platz eingeräumt. Neben verschiedenen VR-Brillen, erhält auch der skurrile Power Glove, inklusive den beiden einzigen dafür zugeschnittenen Spielen, seinen Platz.
In den Räumlichkeiten des Museums selber wurde längst nicht alles gezeigt, so gibt es online noch sehr viel mehr zu entdecken. Auf der Website könnt ihr nach Filmen, TV Shows oder Videospielen gesucht werden, um mehr Informationen zu erhalten. Sehr interessant sind zum Beispiel die Einblicke in die Australien-Exklusiven NES-Spiele Aussie Rules Footy oder International Cricket, beide vom Melbourner Unternehmen Beam Software entwickelt worden.
Dies ist nur nur ein klitzekleiner Einblick in die Story of the Moving Image. Auch daneben bietet ACMI noch diverse weitere Ausstellungen und interaktive Erlebnisse. Solltet ihr mal etwas Zeit in Melbourne verbringen, lohnt es sich ein paar Stunden für einen Besuch in ACMI einzuplanen.