Die NCON feiert ein Jubiläum! Zum 20. Mal werden in diesem Jahr wieder Leute aus Nah und Fern nach Deutschland pilgern, um sich ein Wochenende lang mit Gleichgesinnten zu treffen und sich dem liebsten Hobby, den Videospielen, zu widmen. Was als überschaubares Event begann, hatte sich zwischenzeitlich zum grössten Nintendo-Fan-Treffen Europas entwickelt. Grund genug, um in die Vergangenheit zu reisen und einen Blick zurück auf die allererste Nintendo Convention zu werfen.
Die Entstehung
Ihre Wurzeln hat die NCON bei der Website Nintendofans.de. Das 1999 als N64-News gestartete Hobbyprojekt war seither stetig gewachsen. Die One-Man-Show entwickelte sich zu einer Gruppe fleissiger Redakteure und das Forum beheimatete mittlerweile eine aktive Community. In der Redaktion keimte schon länger die Idee, dass man sich auch mal im Reallife zum Zocken treffen könnte. Es war Ende 2001, als die drei Teammitglieder ThE CaPtAiN , Shiek Katzenwald und Manadrache beschlossen, diese Idee auch in die Tat umzusetzen.
Unter dem Namen NCON (kurz für Nintendo Convention) wurde die Veranstaltung für das Wochenende vom 16. – 17. März 2002 geplant. Dazu wurde auch eine kleine Website gebastelt, welche mit der dezenten Warnung, dass ein Genuss der Website Augenschäden hervorrufen könnte, unter ncon.org die potenziellen Teilnehmer mit Infos versorgte. In einem Mini-Forum wurde zu Diskussionen eingeladen, bei Fragen konnten die Orgas unter ihren E-Mailadressen und ICQ-Nummern kontaktiert werden.
Als Location fiel die Wahl auf das St. Angela Gymnasium im beschaulichen, mittelalterlich angehauchten Ort Bad Münstereifel. Es hatte den Vorzug gegenüber einem weiteren potenziellen Austragungsort erhalten, der dann später aber für die NCON Lite zum Zug kam.
Das Gymnasium war ein überaus grosszügiges Schulgebäude, dessen Leitsatz „St. Angela schlägt Brücken“ in den kommenden Jahren auch für die NCON zum Tragen kommen sollte. Mit der Entfernung von etwas mehr als einer Viertelstunde zu Fuss vom örtlichen Bahnhof war die Location auch für Anreisende mit dem ÖV geeignet. Und dank dem Aldi direkt nebenan war die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sichergestellt.
Startschuss zur ersten NCON
Und dann war es endlich so weit: Samstag, der 16. März 2002, der Startschuss zur ersten NCON! Nach und nach trafen im Verlauf des Vormittags die per Auto und Bahn angereisten Teilnehmer in den Hallen des Gymnasiums ein, um die 20-25 sollten es am Ende insgesamt werden. Etwas weniger, als man sich erhofft hatte. Aufgrund der niedrigen Teilnehmerzahl fand die Veranstaltung auch nicht wie geplant in der Aula statt, sondern es wurde ein Nebenraum in Beschlag genommen.
Kaum angekommen, wurden TVs und Konsolen aufgebaut und das grosse Zocken konnte beginnen. N64- und SNES-Konsolen waren zahlreich präsent, ebenso wie massenhaft Spielmodule für die beiden Systeme. Das grosse Highlight traf kurze Zeit später zusammen mit realMiB ein: Ein GameCube! Für die in Europa noch gar nicht erschienene Konsole musste aber zuerst ein NTSC-fähiger TV gefunden werden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen entpuppte sich mit dem letzten verfügbaren Fernseher doch noch ein Gerät als dazu in der Lage, die Import-Konsole zu betreiben. Super Monkey Ball oder auch Smash. Bros. Melee gehörten fortan zu den Dauerbrennern auf der Veranstaltung. Daneben wurde auch die Möglichkeit genutzt, unter den vielen mitgebrachten Modulen etliche Spiele für alle möglichen Systeme auszuprobieren.
Am Samstagnachmittag fanden die ersten NCON-Turniere statt. Im SNES-Klassiker Street Fighter II liessen die Teilnehmer im Kampf um den Turniersieg die Fäuste fliegen. Auf dem Konsolennachfolger sorgte Mario Kart 64 für erheiterndes Chaos auf den Rennpisten, Diddy Kong Racing stand diesem in nichts nach.
Der Samstag neigt sich dem Ende
Energie für die bevorstehende, lange Nacht wurde abends mit der Bestellung beim lokalen Pizza- und Dönerlieferdienst getankt. Die angefutterten Kalorien wurden bei Dance Dance Revolution: Disney Edition, das sich grosser Beliebtheit erfreute und kurzerhand zu Kult erklärt wurde, weggetanzt. Der Playstation-Titel inklusive Tanzmatte (und gem. Zeugenaussagen mutmasslich drogenabhängen A- und B-Hörnchen) zwang – bis auf einen notorischen Tanzmatten-Verweigerer – alle Teilnehmer in die Knie – im wahrsten Sinne des Wortes.
Bis spät in die Nacht wurden die wildesten Multiplayer-Partien auf den genannten GameCube-Titeln, in den Mario Party-Teilen oder dem Super Mario Allstars + Super Mario World-Modul abgehalten. Grosser Beliebtheit erfreute sich auch Super Smash Bros. Melee und die Möglichkeit, mit der frei beweglichen Kamera Peach unter den Rock zu gucken. Bis um 5 Uhr morgens hielten sich die letzten wach, ehe auch sie zu den Melodien im Smash Bros. Soundtest einschliefen.
Auf in Tag 2!
Nach 8:00 Uhr waren bereits wieder die ersten GBAs verkabelt und im Einsatz, und auch der GameCube wurde wieder in Betrieb genommen, bevor das Frühstück auf dem Programm stand. Auf die hungrige Meute warteten zahlreiche Brötchen, sowie diverse Brotaufstriche (inkl. nur einem Glas Schokocreme), Belege und viel zu wenig Käse.
Hauptdarsteller war aber eine riesige Schüssel voll mit Zucker: der legendäre Zucker-Bottich! Dieser sorgte nicht nur für Erheiterung, sondern auch Spekulationen, wieviele Wochen eine Familie damit ernährt werden konnte oder ob die Menge für 2-3 Flaschen Cola ausreichen würde. Legenden zufolge stammte dieser aus der Kaffeeküche der Schule, andere Gerüchte vermuteten dahinter eher die nahegelegene Zuckerfabrik.
Schon wieder vorbei
Gegen Sonntagmittag neigte sich die Veranstaltung dann dem Ende entgegen. Die Gewinner der durchgeführten Turniere wurden mit kurzfristig organisierten Preisen ausgezeichnet. Alle Anwesenden durften anschliessend noch ein Foto zusammen mit sich und dem GameCube schiessen, bevor das grosse Aufräumen begann und die ganzen Mitbringsel wieder den Weg zu ihren Besitzern fanden.
Während sich die Teilnehmer auf die Heimreise mit der Bahn oder im Auto machten, blickten auch die Orgas auf ein gelungenes Wochenende zurück. Dies nicht nur wegen toller Spiele, sondern vor allem dank der grossartigen Atmosphäre. Aber vor allem war es die Geburt einer Veranstaltung, die sich auch nach über 20 Jahren immer noch grosser Beliebtheit erfreut und zwischenzeitlich Sphären erreichte, von denen 2002 niemand auch nur annähernd zu träumen gewagt hätte.
Weitere Berichte:
Die Inhalte und Bilder dieser Websiten sind auch die Grundlage für diesen Rückblick auf die erste NCON.